Heidelberg braucht mehr Wohnraum.

In Heidelberg fehlt Wohnraum. Heidelbergs Attraktivität sorgt für regen Zuzug, die Bevölkerung wächst seit 20 Jahren schneller als die Zahl der Wohnungen. Nach einer kurzen Pause durch Corona setzt sich dieser Trend nun fort. Selbst der Bau der Bahnstadt und die Konversion in der Südstadt reichen in ihrem Umfang nicht aus, um diese Entwicklung aufzufangen oder gar das Problem zu lösen.

Diese Knappheit sorgt für stetig steigende Mieten und steigende Kaufpreise. Sie sorgt für soziale Probleme, frisst die Lohnsteigerungen der Arbeitnehmer, ist eine Herausforderung für Heidelberger Betriebe und Arbeitgeber und strahlt mittlerweile auch in den gesamten Rhein-Neckar-Kreis aus.

Der Wohnungsmangel ist für uns eines der größten Probleme der Stadt, da er fast alle politischen Themenfelder, vom Sozialen über die Wirtschaft bis zum Umwelt- und Klimaschutz in erheblichem Maße beeinflusst. Dafür gibt es nur eine Lösung: die Schaffung von mehr Wohnraum in Heidelberg.

Unser Maßnahmenplan

Als Freie Demokraten setzen wir uns ein für:

  • Die einfache, flächendeckend ermöglichte Aufstockung bestehender Bebauung.
  • ÖPNV-orientiertes Bauen: Insbesondere im direkten Umkreis von Transportinfrastruktur muss Wohnraum geschaffen werden. Dort setzen wir uns für liberale Bebauungspläne mit hoher Grundflächenzahl und angemessener Geschosszahl ein.
  • Flächendeckende und einfache Erlaubnis des Ausbaus von Kellern und Dachgeschossen.
  • Genehmigung von Bauprojekten auch in zweiter Reihe.
  • Die Schließung von Baulücken.
  • Die Einführung eines Leerstandskatasters unter Einbindung von Wirtschaftsförderung, Eigentümern und Immobilienwirtschaft.
  • Marktsignale ernst nehmen: Hohe Mieten in bestimmten Gebieten weisen auf hohe Attraktivität hin. Insbesondere dort muss mehr Wohnraum geschaffen werden.
  • Stadtklima und Kaltluft müssen mitgedacht werden. Allerdings setzen wir uns dafür ein, diese anhand wissenschaftlicher Kriterien zu bewerten. Nachverdichtung und eine Verbesserung der Hitzebelastung können Hand in Hand gehen.
  • Der Einsatz neuer, intelligenter Baustoffe muss unbürokratischer ermöglicht werden.

Als Freie Demokraten setzen wir uns für:

  • Die Abschaffung von für den Wohnungsmarkt unwirksamen Instrumenten, wie der Mietpreisbremse oder dem Zweckentfremdungsverbot. Diese führen lediglich zu deutlich höherem Verwaltungsaufwand, jedoch nicht zu mehr Wohnraum.
  • Eine Überarbeitung bestehender Gestaltungssatzungen mit dem Ziel, unrealistische, weil unfinanzierbare Anforderungen für Sanierungen, Renovierungen und An- oder Umbauten aber auch Neubauten zu lockern.
  • Schnellere Bearbeitung von Baugenehmigungen und Nutzungsänderungsanträgen
  • Die Abschaffung der Zweitwohnsitzsteuer. Diese entspricht nicht der Lebensrealität vieler, zumeist junger Menschen.
  • Die Abschaffung von Stellplatzanforderungen bei Neubauten. Sie sind ein enormer Kostentreiber und Hemmschuh bei Neubauten (bis zu 16% der Gesamtkosten einer Wohneinheit). Hinzu kommt, dass aus Platzmangel meist keine neuen Stellplätze entstehen, sondern die Bauherren Ausgleichszahlungen an die Stadt leisten.

Als Freie Demokraten setzen wir uns ein für:

  • Die Schaffung günstigen Wohnraums in Form neuer Studentenwohnheime auf den Konversionsflächen sowie die Bereitstellung landeseigener Liegenschaften und leerstehender Gebäude zu vergünstigten Konditionen an das Studierendenwerk Heidelberg.
  • Eine Prüfung der Sinnhaftigkeit von energetischen Sanierungen von Studierendenwohnheimen sowie der Schaffung eines Sonderprogramms durch Stadt und Land zu deren allgemeiner Sanierung.
  • Eine Erhöhung der Finanzhilfen für die Studierendenwerke sowie eine Finanzierungsoffensive für neue Wohnheime seitens des Bundes und des Landes.

Als Freie Demokraten setzen wir uns ein für:

  • Im Zuge der Sanierung des Hauptbahnhofes wollen wir auch das Areal an der Kurfürstenanlage schnellstmöglich aufwerten. Sein momentaner Zustand ist nicht hinnehmbar.

Heidelberg braucht mehr Bauland und neue Stadtteile. Wir sehen Stadtentwicklung nicht als Nullsummenspiel und denken auch über die Grenzen Heidelbergs hinaus. Menschen, die sich in Heidelberg kein zweites Kinderzimmer leisten können, lösen sich nicht in Luft auf. Sie ziehen in den Rhein-Neckar-Kreis und pendeln zu großen Teilen ein. Der Umwelt ist nicht geholfen, wenn wir in Heidelberg kein Bauland ausweisen und dafür im Speckgürtel die Zersiedelung voranschreitet.

Deshalb stehen wir Freie Demokraten für: 

  • Die Ausschreibung neuen Baulands. Allein mit Verdichtung im Bestand ist der Bedarf an Wohnraum nicht zu decken.
  • Dieses muss gut angebunden sein, stadtnah liegen und effizient bebaut werden. Mischnutzung und ÖPNV-Anbindung haben Priorität. Gewerbe und Wohnen müssen möglichst kombiniert werden. Das sorgt für kurze Wege zum Arbeitsplatz und für lebendige Stadtteile.
  • Langfristig werden die Preise für Wohnraum nur sinken, wenn Heidelberg neue Stadtteile bekommt, auch über das PHV hinaus. Dafür setzen wir uns ein.
  • Ein Gewerbegebiet auf dem Airfield. In Heidelberg fehlen Gewerbeflächen und dort gibt es eine bereits versiegelte Fläche mit einer guten Verkehrsanbindung. Außerdem wäre eine gewerbliche Nutzung kompatibel mit z. B. einer Clubnutzung.
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